Was ist jetzt zu tun?
CEOs von internationalen Konzernen haben e da leicht. Sie beauftragen ihre mehrköpfige Presseabteilung, ein Dossier über den Journalisten/die Journalistin anzufertigen und eine Einschätzung über die zu erwartenden Fragen zu treffen. Wer solche Ressourcen nicht zur Verfügung hat, sollte dennoch überprüfen, welche Zielgruppen das Medium bedient, welche Reichweite es hat und wie die Tonalität der Beiträge ist.
Es gilt nämlich: Sie sind nicht verpflichtet, ein Interview zu geben, wenn das für Sie keinen Sinn macht oder sogar die Gefahr birgt, dass Sie in einem falschen Licht gezeigt werden.
Wenn Sie beschließen, ein Interview zu geben, gilt es Einiges an Vorbereitung zu treffen:
Wenn ein Fotograf/eine Fotografin mitkommt, ist es wichtig, den Platz für das Interview sorgfältig zu wählen. Lassen Sie, ihre Berater*innen aus der PR-Agentur, einen Mitarbeiter oder Kollegen die Perspektive der Kamera einnehmen und überprüfen, ob das Bild passt. Jemand sollte auch sicherstellen, dass Ihre Kleidung sitzt, weil beispielsweise ein umgestülpter Hemd- oder Blusenkragen die Aufmerksamkeit von dem, was Sie sagen ablenkt.
Vereinbaren Sie mit dem Journalist*innen, dass Ihnen das Interview vor Abdruck zur Freigabe übersendet. Sie können dann noch sachliche Fehler ausbessern. Sie sollten allerdings vermeiden, von Ihnen tatsächlich Gesagtes zu relativieren. Was Sie nicht sagen wollten, hätten Sie von vornherein nicht sagen dürfen. Auch von stilistischen Änderungen ist abzuraten, die Form des Textes ist Sache des journalistischen Profis. Sie wollen ja den Journalist*innen nicht das Leben schwer machen und in ihre Kernkompetenz eingreifen.
Schon bei der Vereinbarung des Interviews sollten Sie fragen, welche Themen den/die Journalist*in interessieren. Sie können dann erste Überlegungen anstellen, was Sie dazu sagen wollen. Es kann auch sinnvoll sein, Ihren/Ihre Berater*in aus der PR-Agentur oder einen/eine Mitarbeiter*in oder Kollegen zu bitten, sich ein Interview mit den angekündigten Themen zu überlegen und es mit Ihnen durchzugehen.
Wichtig ist es dann auch, seine eigenen Botschaften im Kopf zu haben und im Interview zu platzieren. Das sollten aber nicht mehr als zwei, maximal drei solcher Aussagen sein, damit keine Beliebigkeit der Themen entsteht.
Zusammenfassung:
- Will ich das Interview überhaupt führen, nutzt es mir?
- Wer ist der Interviewer, wie ist sein Medium?
- Optisches Umfeld des Interviews festlegen
- Freigabe vor Abdruck vereinbaren
- Sorgfältige Vorbereitung
- Eigene Botschaften formulieren